#1 Kindheitsträume werden Alpträume

Hurston – Stanton System – 30. Jhd.

Ich bin Piccard, Vasco Piccard, und dies ist die Geschichte, meiner Reise.

Bereits in jungen Jahren hatte ich mehr Ahnung von Mathe und Technik als die meisten Anderen in meiner Klasse. Und natürlich machte mich das zum typischen Außenseiter. Während Faraday, Maxwell und McCarthy meine engsten Vertrauten waren, wenngleich sie schon lange verstoben sind, verlor ich zunehmend den Kontakt zu Gleichaltrigen. Oft lief ich von zu Hause weg. Zum Einen hatte ich Angst vor meinen Mitschülern und wollte nicht so schwächlich vor meine Eltern treten, zum Anderen schlummerte in mir das Herzen eines Abenteurers, der nach den Sternen griff und sie alle erkunden wollte. 

Wohin mich dies führen sollte?

 

 

Wir werden es erfahren. Doch eines ist gewiss:
Diese Geschichte, meine Geschichte, handelt von Freude und Trauer, Freunden und Verrätern, sowie vielen Abenteuern. Alles was man im Star Citizen – Persistent Universum so erleben kann. Also komm mit mir und begleite mich auf meiner Reise. Mögen CIG und Chris Roberts allein wissen, was uns erwartet.

Angespornt die Schule schnellst möglichst verlassen zu können lernte ich, was das Zeug hielt. Als Musterschüler verließ ich relativ früh die Schule und lernte mehr im Bereich Technik. Vor allem die Elektronik im Schiffsbau reizte mich. So begann ich in jungen Jahren meine Ausbildung bei Anvil Aerospace in einer Werft auf Hurston. Ihr könnt euch sicher denken, dass mein Vater, der bereits jahrelang bei Origin Jumpworks arbeitet, wo er mit den Kunden ihre neuen Luxusschlitten entwirft und dessen Bau überwacht, von der Firmenwahl nicht so begeistert war. Nur sind Luxusschiffe zwar ganz nett, aber die Carrack hat es mir einfach angetan und mein Traum, diese zu bauen, wurde endlich wahr. So wurde ich Elektroniker in einer ihrer Werften. Nach Mitzugehörigkeit suchend, kniete ich mich voll in die Arbeit und bekam sehr schnell meinen ersten Spitznamen. Früher der Streber war ich nun der Knecht der Werft. Aber immerhin, ich wurde nicht mehr ausgegrenzt sondern wurde in den Kreis der hart arbeitenden aufgenommen. Ich war einer von ihnen. Hier war es egal, woher du kommst. Wichtig war nur, was du machst und wie du dich den anderen gegenüber verhältst.

Schnell lernte ich, wie der Hase läuft und genoss das leicht heruntergekommene Leben als Werftarbeiter. Hier ging zwar nicht immer alles mit rechten Dingen zu, es wurde öfter auch rauer und ab und zu war es ganz hilfreich, dass mein Vater mich bereits in jungen Jahren bei einem Kampfsportverein anmeldete. Doch wo kein Kläger, da kein Richter, sagt man doch so schön. Und hier konnte jeder austeilen, aber auch einstecken und nichts war so köstlich wie das Versöhnungsbier nach einer handgreiflichen Meinungsverschiedenheit, eingeladen vom Verlierer.

Es dauerte nicht lange, wir waren mal wieder in einer der Bars versackt, bis man mir das erste Mal ein paar Schlüssel zuwarf. „Was soll ich damit?“, fragte ich Jim. „Ist das nicht offensichtlich? Du hast am wenigsten von uns intus! Also fliegst du uns zurück zu den Unterkünften.“ Zum Glück waren die meisten so voll, dass sie nicht merkten, dass ich nicht fliegen konnte. Nach einigen holprigen Versuchen lernte ich Speeder zu fliegen und zu reparieren. Bald darauf folgen kleine Schiffe wie die MPUVs mit denen wir Frachten transportieren.

Ich sehnte mich so sehr nach den Sternen, dass ich nach meiner Ausbildung mein Studium im Bereich Elektrotechnik absolvierte und nach Abschluss desselben heuerte ich als Techniker auf einer Carrack an. Es war soweit, ich würde mich aufmachen in die Fernen Weiten zu reisen. Als meine Eltern erfuhren, dass ihr Sohn ein wilder Abenteurer werden wird, waren sie natürlich innerlich zerrissen. Sorge und Trauer sollten nicht unbegründet bleiben.

Im letzten Jahr des Studiums arbeitete ich bereits an Bord einer Carrack und lernte das Verhalten an Bord kennen. Aber auch die Ausbildung an der Waffe gehörte mit dazu. Schließlich müsse sich jeder verteidigen können, wenn es einmal ernst wird. Ich verschmolz regelrecht mit unserem Baby, der CRK-218 und blieb nach Abschluss des Studiums Teil der Crew.

März 2948

Es war soweit. Während des letzten Jahres blieb die Carrack nur auf Hurston. Aber jetzt im März 2948 waren die Wartungsarbeiten abgeschlossen und wir verließen den Planeten. Unser erstes Ziel war die Raumstation Everus Harbor, welche über Lorville, Hustons Hauptstadt, ihre Kreise zieht. Hierbei führten wir die letzten Systemchecks durch. Auf Everus verließen uns die letzten Mechaniker und wir waren startklar.

Tätig für die kleine Firma ReEx, Research and Exploration, dienten wir hauptsächlich Forschungsteams als Basis oder Transporter, versorgten Außenposten und erkundigten neue Gebiete rund um Stanton. Genauere Infos über unsere Aufträge unterliegen leider der Geheimhaltung, weshalb ich diese hier nur grob anspreche.

 

Immer wieder gerieten wir in Auseinandersetzungen mit Piraten wodurch meine Fertigkeiten an der Waffe schneller wuchs, als mir anfangs lieb war. Ich lernte ebenfalls die Gefahren von Bränden an Bord kennen und auch, wie diese zu bekämpfen sind. Sowie die Grundlagen der Ersten Hilfe. Darüber hinaus hatte ich mit den Wartungs- und Reparaturarbeiten alle Hände voll zu tun. Neben der CRK-218 hatten wir auch eine Pisces, die C8X-218 und einen Rover an Bord, die ebenfalls meinen Aufgabenbereich erweiterten. Es wurde nie langweilig und man lernte ständig was neues.

Juni 2950

Mit der Zeit führten uns unsere Reisen immer weiter hinaus an den Rand der UEE Sektoren. Wodurch wir immer öfter in Alarmbereitschaft waren. Und es kam, wie es kommen musste, wenn man sich fern ab der sicheren Straßen rumtreibt. Die Vanduul hatten einen Hinterhalt vorbereitet. Gerade als wir einen Asteroidengürtel im Kellog System untersuchten schrillte der Alarm – Feindkontakte!

Ein ganzer Schwarm Vanduuls kam wie aus dem Nichts und nahmen uns unter Beschuss. Nach Protokoll setzte ich mehrere Notrufsignale ab und versuchte einen Kommunikationsaufbau mit umliegenden Schiffen und Stationen. Doch nichts! Dabei standen wir noch bis vor wenigen Stunden mit einem anderen Schiff in Verbindung. Was war hier nur los? Die CRK-218 erbebte mittlerweile bei jedem Treffer. Unsere Schilde mussten ausgefallen sein. Aber ich sah nichts. Laut den Systemen waren wir voll einsatzbereit. Da passt was nicht! Ich erstattete Meldung auf der Brücke. Dann sah ich es. Laut System waren wir noch immer im Scanning-Modus und die Geschütztürme seien leer und eingefahren. Aber das kann nicht sein. Ich habe genau gesehen wie 2 Gunner in die Geschütztürme gestiegen sind. Es knallte wieder. Heftiger und lauter als bisher. Die CRK-218 bebte regelrecht. Ein neuer Alarm-Ton erscholl – der Frachtraum wurde gesprengt. Eine Rakete musste unseren Rumpf getroffen haben und eine der Frachtkammern zerrissen haben. Noch ein Einschlag. Das Licht flackerte und ich hörte, wie die Motoren heulten. Wir haben soeben unseren Antrieb verloren. Nun treiben wir schutzlos, mit beschädigtem Frachtraum mitten im Nirgendwo. Es war ein harter Tag für uns. Eine Flucht mit der CRK-218 war nicht mehr möglich. Das Schiff war zu stark beschädigt. Doch nun stellten sie das Feuer ein. Das kann nur eines bedeuten… Sogleich kam der Befehl, den wir am meisten fürchteten. Jeder hatte sich mit einem EVA auszurüsten, seine Waffe zu greifen und im Nahkampf galt es nun, die enternden Aliens zurückzuschlagen während wir auf die Verstärkung warten. Nachdem ich mich ausgerüstet hatte, zum Glück war meine Rüstung gleich neben mir im Technikraum, machte ich mich daran, die Schiffssteuerung auf die Mobigläser des Führungsstabes und auf mein eigenes zu übertragen. Dann überspielte ich alle gesammelten und wichtigen Daten von den Servern auf die Bordrechner der C8X-218, für den Fall einer Evakuierung. Mir war klar, dass die Speicher der C8X-218 denen der CRK-218 weit unterlegen waren und ich massiv Filtern musste um nur das wichtigste zu übertragen. Als das erledigt war, sperrte ich alle Konsolen der Schiffe, sodass nur der Führungsstab und ich als Technikoffizier auf diese zugreifen konnten. Dann prüfte ich erneut das Magazin meiner S-38, nahm mir die P4 aus dem Waffenhalter an der Wand und machte mich auf, den Capitan zu suchen. Pflichtbewusst, fand ich ihn auf der Brücke, gab Meldung nach Protokoll und sah bereits in seinen Augen, was viele befürchteten.

Wir sind auf uns gestellt. Niemand wird kommen um uns zu retten. Wir evakuieren! Der Capitan blieb auf der Brücke, zwei Offiziere beschlossen ebenfalls Stellung zu halten und der restliche Führungsstab kämpfte sich zu der C8X-218 durch. Gleichzeitig kam die Durchsage aus der Brücke, das Schiff sofort über die Rettungskapseln zu verlassen. Doch nur wenige schafften es.

Als wir endlich die C8X-218 erreicht haben, versiegelten wir die Tür hinter uns und stiegen in das Schiff. Über das Mobiglas öffnete ich uns den Hangar und wir flogen davon. Mit Grauen stellten wir fest, dass einige der Jäger die Rettungskapseln verfolgten und beschossen. Ohne Waffen und ohne Schilde, waren diese leichte Beute. Unser Pilot flog hervorragend und so entkamen wir unseren Verfolgern. In der Ferne sahen wir dann, wie unsere geliebte CRK-218 mit allen Daten, Fracht und Vanduuls an Bord explodierte. Schnellst möglichst traten wir die Heimreise an.

Es war nur allzu offensichtlich: Jemand hatte unser Schiff sabotiert! Doch wer?

 

Wir flogen ohne Rast. Wir alle wollten nur noch heim nach Hurston. Es war bedrückend und eng in diesem Schiff. Acht Mann haben es ins rettende Schiff geschafft. Zum Glück mit Zusatztanks voller Quantumfuel ausgestattet nahmen wir den direkten Weg ins Standon System. Vielleicht wäre es vernünftiger gewesen, zur nächsten bekannten Station zu fliegen, aber wer konnte es uns verübeln, dass wir nur schnellstmöglich so weit weg wollten wie möglich? Wir waren keine Soldaten, wir waren nicht vorbereitet auf das, was wir soeben erlebt hatten.

Juli 2950

Wir kamen tatsächlich durch. Am Rande unser Kräfte, Tage ohne wirklich etwas zu Essen oder Trinken und ohne echten Schlaf, nur Ruhe und Enge mit zunehmenden Gestank erreichten wir unser Heimat System.

 

Plötzlich ruckelte unser Schiff, als würde es den Geist aufgeben und wir sahen den Planeten microTech durch das kleine Fenster des Piloten. Unsere Freude endete abrupt, mit dem Wort „Mist“ unseres Piloten. Wir folgten seinem Blick und sahen mehrere Piratenschiffe auf uns zukommen. Wir wussten, nur als Shuttle gedacht, war die C8X-218 kein Fighter und den  hier lauernden Piraten, gnadenlos unterlegen. Unser Pilot riss schlagartig das Schiff herum, wodurch wir alle übereinander fielen. Am Kopf getroffen verlor ich das Bewusstsein.

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